Dr. Helmut Hirsch

Helmut Hirsch absolvierte eine Ausbildung zum Strahlenschutztechniker im Forschungszentrum Seibersdorf und ein Studium der Physik an der Universität Wien. Nach seiner Promotion arbeitete er von 1976 bis 1978 im österreichischen Industrieministerium, u. a. als wissenschaftlicher Koordinator der „Informationskampagne Kernenergie“ der österreichischen Bundesregierung. 1978 ging er nach Hannover als Koordinator des Gorleben-Hearings der niedersächsischen Landesregierung tätig. Helmut Hirsch ist Mitbegründer der Gruppe Ökologie – Institut für ökologische Forschung und Bildung Hannover e.V. (später intac GmbH). Mitte der 1990er Jahre arbeitete er für zwei Jahre als Atomexperte im deutschen Greenpeace-Büro. Danach war er freiberuflich als wissenschaftlicher Konsulent für nukleare Sicherheit tätig. Seit Anfang 2012 führt er sein eigenes Büro unter dem Namen cervus nuclear consulting. Seit 2017 reduziert er, altersbedingt, schrittweise seine hauptberufliche Tätigkeit.

Seit Ende der 1990er Jahre war Hirsch hauptsächlich für die österreichische Bundesregierung tätig. U.a. vertrat er Österreich in verschiedenen europäischen Facharbeitsgruppen sowie bei bilateralen Nuklearexpertengesprächen und Fachkonsultationen. Nach dem Unfall von Fukushima im Jahr 2011 nahm er als Experte bei den EU-Stresstests für Kernkraftwerke teil, sowie auch bei verschiedenen follow-up Aktivitäten wie z. B. den Workshops zur Review der nationalen post-Fukushima Aktionspläne 2013 und 2015 sowie der Überarbeitung der EU-Richtlinie für nukleare Sicherheit. Von 2012 bis 2014 leitete Hirsch eine europäische technische Expertengruppe zum Thema „Accident Management“, von 2014 bis 2019 eine ebensolche Gruppe zum Thema „Practical Elimination“.

Bis Anfang 2022 war er, als letzte hauptberufliche Tätigkeit, noch als Projektleiter auf österreichischer Seite im sog. „Safety Dialogue“ zwischen der Slowakei und Österreich über die Blöcke 3 und 4 des Kernkraftwerks Mochovce in der Slowakei tätig.

Helmut Hirsch beschäftigte sich auch mit Fragen der nuklearen Entsorgung und in diesem Rahmen insbesondere mit dem „Sachplan geologische Tiefenlager“ der Schweiz sowie mit Fragen der Sicherung von kerntechnischen Anlagen gegen Einwirkungen Dritter.

Helmut Hirsch veröffentlichte zahlreiche Fachstellungnahmen, technische Berichte, und Fachartikel. Als Hobby-Schriftsteller verfasste er mehrere Erzählungen und Kurzgeschichten sowie 2021 den Roman „Brennpunkt: Eilvese“.