Leitbild Archiv Deutsches Atomerbe

abgestimmt auf dem Offenen Treffen am 07.03.2019

Auftrag und Funktion

1938 wurde von Otto Hahn, Fritz Straßmann und Lise Meitner die Kernspaltung entdeckt – der Beginn der zivilen und militärischen Nutzung der Atomenergie. Nach 1945 wurde in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik mit der Gewinnung von Uran begonnen, Mitte der 1950er Jahre schuf die Bundesrepublik Deutschland das Bundesministerium für Atomfragen, um die zivile und auch die militärische Nutzung der Atomenergie voranzutreiben. Fast ebenso lang dauert die gesellschaftliche Auseinandersetzung darum.

Als aus der Anti-Atom-Bewegung entstandenes Spezialarchiv sehen wir uns als wichtige Ergänzung zur Überlieferung durch staatliche Archive.

Wir sichern das uns überlassene und gestiftete analoge und digitale Archivgut.

Wir bewahren die Zeugnisse der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Debatte um die zivile und militärische Nutzung der Atomtechnik, den damit verbundenen Problemen und Gefahren und den Umgang mit radioaktiven Ewigkeitslasten.

Wir wollen verhindern, dass wichtige Zeitdokumente der Auseinandersetzung um die Nutzung der Atomtechnik, die die gesellschaftliche Debatte in Deutschland über Jahrzehnte geprägt hat, unwiederbringlich verloren gehen.

Wir erschließen das Archivgut im Rahmen individueller Vereinbarungen mit den Stifter:innen und machen es für Wissenschaft, Forschung und interessierte Öffentlichkeit zugänglich.

Sammlungsprofil

Wir sichern und erschließen Materialien von Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen aus der Anti-Atom-Bewegung und aus dem wissenschaftlichen, ökonomischen und politischen Bereich.

Wir sammeln alle Materialien, die mit der zivilen und militärischen Nutzung der Atomtechnik, den damit verbundenen Problemen und Gefahren, dem Umgang mit radioaktiven Abfällen und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung darüber zusammenhängen.

Wir sammeln Schriftgut und andere Materialien aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, vor allem auch authentische Zeugnisse der gesellschaftlichen Debatte, z. B. Plakate, Flyer, Fotos, Filme, Dokumente und Exponate von Bürgerinitiativen und anderen Akteur:innen.

Öffentlichkeit, Wissenschaft und Forschung

Ziel ist es, die Sammlung für die interessierte Öffentlichkeit und für Forschungstätigkeiten aufzubereiten und zugänglich zu machen und sich an wissenschaftlichen Veranstaltungen und Forschungsvorhaben zu beteiligen bzw. diese selbst durchzuführen.

Durch die Herausgabe eigener Publikationen und Bildungsmaterialien sowie durch eigene Veranstaltungen und Referent:innentätigkeiten soll ein Beitrag zur politischen Bildung geleistet werden.