Unterstützt durch eine Spende der Volkswagen AG wurden Plakate, Fotos und Archivmaterial über das Engagement von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern in der Auseinandersetzung um das Endlagerprojekt Schacht KONRAD von 1981 bis 2003 erschlossen und digitalisiert.
Schon früh sind der Braunschweiger Arbeitskreis gegen Atomenergie und später die Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD in den Dialog und die Zusammenarbeit mit den Gewerkschafter*innen in der Braunschweiger Region eingetreten.
Während des Erörterungstermins 1992/1993 informierte die IG Metall Verwaltungsstelle ihre Aktiven regelmäßig über den Fortgang des Verfahrens. Jeden Donnerstag war von 16.00 – 17.00 Uhr IG Metall-Treff im Erörterungszelt. Besonders mobilisiert wurde für den 2. Oktober 1992, dem eigens angesetzten Gewerkschaftstag, an dem die Einwendungen der Arbeitnehmer*innen erörtert wurden sowie für den 27./28. November, an dem die Transportgefahren Thema waren. Für die Erörterung der Gefahren, die mit den Atomtransporten zu Schacht KONRAD verbunden wären, musste die Verhandlungsleitung die Tagesordnung des Erörterungstermins aussetzen. Bundesumweltminister Dr. Klaus Töpfer hatte zuvor angewiesen, dass Atomtransporte nicht Teil des Planfeststellungsverfahrens und damit auch nicht des Erörterungstermins sein dürfen. Das Niedersächsische Umweltministerium als Genehmigungsbehörde, das im Laufe des Verfahrens mehrfach mit atomaufsichtlichen Weisungen aus Bonn überzogen wurde, behalf sich damit, die Transportgefahren einfach außerhalb der offiziellen Tagesordnung zu thematisieren.
Ein weiterer Höhepunkt des gewerkschaftlichen Engagements gegen Schacht KONRAD war die Arbeitsniederlegung von 4.800 Kolleg*innen am 31.05.2000 als Protest gegen den Verlauf der Atomkonsensgespräche in Berlin. Obwohl sowohl der Bundesumweltminister als auch der Landesumweltminister zuvor öffentlich erklärten, Schacht KONRAD sei nicht genehmigungsfähig, wurde mit den Energiekonzernen die Genehmigung des alten Eisenerzbergwerks als Atommülllager vereinbart. Ausgehend von der IG Metall Salzgitter wurde der Aufruf „Initiative 2000 – Gewerkschafter gegen Konrad“ gestartet.
Die Gewerkschafter*innen waren und sind nicht nur im Widerstand in der Region, auf der Straße und im Bündnis Salzgitter gegen Schacht KONRAD aktiv. Sie machten die Ablehnung des Projektes zum Thema in den gewerkschaftlichen Gremien, in Bezirkskonferenzen, Bundeskongressen und Gewerkschaftstagen und leisten gewerkschaftliche Bildungsarbeit zu Schacht KONRAD.
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Digitalisate, bei denen die Urheber- und Persönlichkeitsrechte geklärt sind, können heruntergeladen werden. Alle anderen Materialien sind im Archiv einsehbar.