
Mit einer Veranstaltung wurden am 18. Oktober die neuen Räume des Archivs im ehemaligen Klinikum in Salzgitter-Bad offiziell eingeweiht und das fünfjährige Bestehen des Archivs gefeiert. Gekommen waren Vertreter der Stadt Salzgitter, Mitarbeiterinnen des Gorleben-Archivs und des Stadtarchivs Salzgitter, Bestandsbildner*innen aus Berlin, Bremen, der Region Hannover und Salzgitter sowie Mitglieder und Unterstützer*innen des Archivs.
Ursula Schönberger vom Vorstand des Archivs Deutsches Atomerbe betonte in ihrer Rede die bundesweite Bedeutung des Archivs, verwies auf das historische Interesse an der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um die Atomenergienutzung in Deutschland und auf künftige Bedarfe: „Wenn sich Menschen in dreißig, vierzig Jahren mit der sicheren Lagerung von Atommüll beschäftigen – beschäftigen müssen – dann finden sie bei uns wertvolle Quellen,“ so Schönberger.

Anna Gäde vom befreundeten Gorleben-Archiv überreichte das Buch „Mein lieber Herr Albrecht …!“ als Geschenk. Im Mittelpunkt des Buches stehen ausführliche Gespräche des Gorleben-Archivs mit 34 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die alle in irgendeiner Weise eine Rolle bei dem gesellschaftlichen Wandel im Wendland gespielt haben.
Archivarin Konstanze Schirmer erzählte aus der Arbeit beim Aufbau des Archivs. Zwei Jahre dauerten die Vorarbeiten, bevor mit der ersten Erschließung von Beständen begonnen werden konnte. Geholfen hat in den Corona-Jahren das Programm NeustartKultur der Bundesregierung. Damit standen nicht nur Personalmittel zur Verfügung, es konnte auch die Technik beschafft werden, um in die Digitalisierung einzusteigen. Abseits von Projektmitteln wird die Arbeit vor allem von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen geleistet. „Deshalb“, so Frau Schirmer, „sind wir wirklich stolz auf das, was wir in den letzten drei Jahren geschafft haben und Ihnen heute hier präsentieren können.“

Bei „Yellow Cakes“, „abgeschalteten Atomkraftwerken“ und „Brennstäben“ lernte man sich besser kennen, wurden Erfahrungen ausgetauscht und die weitere Arbeit geplant.
Für den musikalischen Rahmen sorgte eine Auswahl aus der Liedersammlung des Archivs, die mehr als 500 Anti-Atom-Songs umfasst.