Fundstück Juli 2024

Signatur: WG1-5-16.1

Endlagerung mal ganz einfach

Diese Zeichnung stammt aus einer undatierten Flugschrift des Instituts für Tieflagerung der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF). Die Art der Darstellung mag erstaunen und deutet auf eine frühe Phase der Öffentlichkeit der GSF hin. Gesamtes Dokument

Ganz so einfach wie in der Zeichnung ist die sichere Lagerung radioaktiver Abfälle nicht, wie die GSF am Ende ihrer Tätigkeit im Endlagersektor auch zugeben musste. Das Institut für Tieflagerung der GSF saß in Braunschweig und betrieb ab 1967 das Atommülllager ASSE II in Wolfenbüttel. Inzwischen fließt Wasser in die Einlagerungskammern, das Bergwerk droht einzustürzen und laut Atomgesetz sollen die radioaktiven Abfälle in den nächsten Jahrzehnten wieder aus dem Salzbergwerk herausgeholt werden.

1960 wurde die „Versuchs- und Ausbildungsstätte für Strahlenschutz der Gesellschaft für Kernforschung“ gegründet, die im Jahr 1964 zur eigenständigen „Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) GmbH“ wurde. Hauptsitz der GSF war München. Von 1972 bis 1982 betrieb die GSF dort u.a. den Forschungsreaktor Neuherberg. Heute firmiert die GSF unter dem Namen Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH.